Meine Hunde Baxter und Nana Baxter im Schnee Baxter vorm Sofa

 
Baxter - ein Kerl wie Samt und Seide

Auch ich möchte euch hier meine Lebensgeschichte erzählen, nehmt euch bitte Zeit dafür:

Mein Leben war am Anfang etwas langweilig. Geboren bin ich an einem Feiertag, dem 1.Mai 2011, so hat man mir das erzählt. Ich habe noch 6 Geschwister und wohnte in Datterode. In den ersten 16 Wochen meines Lebens habe ich kaum etwas gesehen, außer meinen Eltern Paula und Rex und meinen Brüdern und Schwestern. ab und zu mal eine Katze, die sich geputzt hat. Das habe ich mir abgeschaut. Da war so langweilig, dass ich als auf dem harten Betonboden gelegen habe. Davon habe ich Liegeschwielen bekommen, die sehr wehgetan haben. Auch waren wir nicht mehr alle zusammen. Meine Schwestern bei der Mama, meine Brüder und ich beim Papa.
Baxter kurz nach dem Einzug in sein neues Zuhause
Dann kam für mich die Stunde, die mein Leben verändern sollte, kamen doch zwei Menschen mit einem Hund. Sie wollten sich einen aussuchen. Doch zuerst gingen sie zu den Mädels. Ich hatte schon wieder die Hoffnung verloren, doch dann knurrte der Hund, eine Hündin, wie ich bemerken darf, alle an, auch Mama. Jetzt sagte der männliche Mensch: Lass uns mal zu den Rüden gehen.

Jetzt waren wir dran, mein Auftritt war gekommen, wenn ich mich ganz artig benehme, mag mich vielleicht die Hündin. Und so war es auch. Bei mir hatte sie keine Einwände. Meine Brüder mochte sie nicht. Dann sind die Menschen mit dem Hund wieder weggefahren. Die wollten doch keinen von uns. Schade.

Doch am nächsten Tag, es war der 20.August kamen sie schon wieder und haben mich abgeholt. Sie hatten auch schon einen Namen für mich. Ich heiße jetzt Baxter. Ich bin nicht nur ein Welpe, ich habe einen Namen bekommen, benannt in leichter Abwandlung nach einem Sänger. Was war ich stolz.

Baxter kuschelt sich an NanaIm neuen Zuhause angekommen habe ich mich gleich an die Hündin angeschmiegt, doch die mochte meine Nähe nicht so. Ich war wohl etwas zu aufdringlich. Sie war doch mein Mama-Ersatz. Aber die Menschen haben ein bisschen auf sie eingeredet, da hat sie ein wenig Nähe von mir geduldet. Auch haben sie gesagt, sie wäre meine große Schwester, sie hätte denselben Papa und dieselbe Mama.

Auch gab es auf mich ein Rückgaberecht, wenn meine Schwester, die heißt Nana, und ich uns nicht vertragen hätten. Das hätte geheißen, dass ich wieder zurück müsste. Doch das wollte ich auf gar keinen Fall, denn von Anfang habe ich immer kämpfen müssen, in meinem ehemaligen Zuhause gab es kaum welpengerechtes Futter und sogar eingeweichtes Brot. Ich habe nichts lernen können, höchstens mal von der Katze, die sich vorm Zwinger geputzt hat.
Baxter fühlt sich wohl in seinem Körbchen
Im neuen Zu­hau­se an­ge­kom­men bei den Men­schen, die nen­nen sich Frau­chen und Herr­chen, aber ich nenne sie meine Schafe, denn ich bin ein Border-Collie und der ist ein Hütehund, habe ich mein neues Heim dankbar angenommen. Eine "Bezugsperson", das war Nana und die weichen Körbchen haben mich richtig aufleben lassen. Manchmal so viel, dass es Frauchen zu viel wurde und mich in mein altes Zuhause zurückbringen wollte. Aber Herrchen hat immer wieder eine "Lanze" für mich gebrochen. Ich sollte auf keinen Fall wieder dahin zurück, sagte er.
Denn mein Leben in meinem alten "Zuhause" war alles andere als schön, sagten meine Schafe. Ich wurde viel zu spät geimpft, deswegen habe ich kurz, nach dem ich bei meinen Schafen angekommen bin, einen schlimmen Zwingerhusten bekommen. Aber die haben sich rührend um mich gekümmert. Auch hatte ich gleich rote Augen, die behandelt werden mussten.
Baxter hat immer ein Auge auf seine Schwester Nana
Um alles richtig zu machen, habe ich mich an Nana orientiert, da war ich auch schnell stubenrein. Ich habe gelernt anzuzeigen, wenn ich zum Pippi oder Häufchen musste, dass ich zwischen Tür und Herrchen und Frauchen hin und her geschaut habe. Und sie haben verstanden, was ich gemeint habe. Da Nana meine große Schwester, Mama-Ersatz und mein Ein und Alles war, musste ich auf sie besonders aufpassen, das war mir schnell klar.
Ich war noch keine 7 Monate alt, da war ich schon schwerer als Nana. Das haben Frauchen und Herrchen erzählt, da sie uns regelmäßig gewogen haben.
Neben unseren "normalen" Namen hatten wir auch noch Kosenamen. Nana hieß auch noch Mäuschen und ich Schätzchen.
Es guckt immer die lange Zunge aus dem Mund
Von Anfang ha­ben sich "mei­ne Scha­fe" immer gefreut, wenn bei mir die Zunge ein wenig aus dem geschlossenen Mund heraus geschaut habe. Doch die hat nicht komplett darein gepasst, die war einfach zu lang. Die musste ich immer aufrollen, damit sie drinnen war. Wenn meine Zunge länger aus dem geschlossenen Mund herausgeschaut hat, ist sie immer ganz trocken gewesen. Das ist die Last mit so einer Zunge. Richtig gesehen, wie lang da meine Zunge werden konnte habt ihr das erst, wenn ich nach Anstrengung oder bei Wärme hecheln musste.

Auch sind wir mal in eine Hundeschule gefahren, da ich ein wilder Junge bin, so haben sie gesagt. Da bekam ich sogar Einzelunterricht. Nach ein paar Stunden hat Frauchen aufgegeben, nicht weil ich es nicht kapiert hätte, sondern Frauchen hat verstanden, das schafft sie selbst, mir diese Übungen beizubringen. Und ich habe es gelernt!
Mit etwa acht Monaten habe ich gezeigt, dass ich der Herr im Hause bin. Ich habe alles markiert, nur zuhause nicht, das wollten meine Schafe nicht.
Vom Wintergarten aus wird auch bei den Nachbarn nach dem Rechten gesehen
Obwohl ich am anderen Ende im Haus war, habe ich gehört, dass Herrchen das Hoftor geschlossen hat, bzw. die Haustür aufgeschlossen hat. Dieses habe ich als Hausbewacher auch mit ordentlichem Bellen kommentiert, was ich besonders gut kann. Wenn ich mal so richtig in Fahrt bin, und meine Arbeit als großer Hausbewacher wahrnehme, dann fange ich an, während des Bellens, wie ein Wolf zu heulen. Baxter, der große Haus- und HofbewacherAuch vom Wintergarten aus habe ich die Nachbarn beobachtet und kom­men­tiert und dabei auch immer wieder Na­sen­ab­drücke an der Fens­ter­schei­be hin­ter­las­sen. Und wenn ich draußen auf dem Hof war, habe ich mich mitten auf den Hof gesetzt und alles über­wacht. Aber so lan­ge durf­te ich nicht auf dem kal­ten Bo­den sit­zen, dann muss­te ich auf den Sack. Da war es nicht so kalt, wir soll­ten ja auch nicht frie­ren und krank werden. Da ich Katzen ich nicht leiden kann, bin ich auch gern mal hinter Katzen hinterher gerannt, bis sie vom Grundstück vertrieben waren. Auch bei Hunden, die am Tor vorbeigelaufen sind, habe ich meinen Kommentar lautstark abgegeben. Es sollte auch jeder wissen, wer hier das Sagen hat.

Doch alle denken, ich bin der große Haus- und Hofbewacher, weil ich so eine "große Klappe" habe. Doch wenn es drauf ankam, habe ich mich hinter Frauchen versteckt. Denn eigentlich bin ich ein Hütehund, der jedem Konflikt aus dem Wege geht und kein Herdenschutzhund, der alles verteidigt.
Baxter im Auto
Immer wieder sind wir mit dem Auto unter­wegs ge­we­sen, manch­mal zu viert, manch­mal nur zu dritt, ohne Nana. Wir haben dann Freun­de von mei­nen Scha­fen ge­trof­fen oder sind mal ins Cafe. Da habe ich im­mer ganz in der Nähe ge­le­gen, nicht das die ab­han­den kom­men. Am wohlsten fühlte ich mich, wenn eine Decke dabei war, da konnte ich mich dann darauf legen, fast wie zuhause. Einmal war ich auch mit im Cafe, da bin ich aufgestanden und um einen Stuhl herum gegangen, auf welchem Frauchens Tante gesessen hat, dabei habe ich sie mit der Leine und Stuhl geklemmt. Die hat geschimpft, weil es ihr weh getan hat, habe ich doch gar nicht gemerkt.
Auch waren wir ein anderes Mal wieder im Cafe und trafen Freunde von meinen Schafen. Einer hatte die Hündin Emily dabei, die hat einfach eine Abkürzung unter mir durch genommen. Unverschämtheit, ich bin doch keine Brücke.

Wenn meine Schafe Besuch bekamen, habe ich die erst mal ordentlich ausgebellt. Nach einer Zeit habe ich mich dann beruhigt. Wenn sie aber im Raum unterwegs waren, habe ich wieder von vorn begonnen. Da gab es nur zwei Ausnahmen:
Der Mensch ist sympathisch, da lege ich meinen Kopf aufs Bein
Einmal bekamen wir Besuch von ei­nem Ar­beits­kol­le­gen von Herr­chen. Der hat­te zwei Art­ge­nos­sen La­bra­dors dabei. Der Mensch war mir sehr sympathisch, habe ich auch gleich ge­zeigt, durch Auflegen von mei­nen Kopf auf sein Bein.

Und dann gab es noch den Gegensatz, ein Freund meiner Cousine, eigentlich die Nichte meines Frauchen, kamen zu Besuch. Den Typ konnte ich gar nicht leiden, da habe ich mich nicht mehr eingekriegt, bis der endlich gegangen war. Später hat es sich bewahrheitet, es war der Falsche für meine Cousine. Der hatte immer großen Durst, das habe ich doch gleich gerochen. Bei Menschen habe ich einen guten Riecher, ob sie einen guten oder schlechten Charakter haben.
Baxter und der Luchs
Öfters waren wir auch im Tierpark Sababurg. Der Weg dahin war ja ganz schon lang. Dort gab es viele Tiere zu sehen und interessante Gerüche wahrzunehmen. Aus dem Auto ausgestiegen, gab es erstmal für mich etwas zu futtern, denn es war immer ein langer Tag im Tierpark. Meine Schafe mussten Eintritt bezahlen und ich kam umsonst rein, meine Bezahlung war, dass ich angeleint bleiben musste.

Wir haben uns Wildschweine, Waschbären und Hängebauchschweine angeschaut. In die Kontaktzonen durfte ich nicht hinein, bestimmt wegen den frechen Jagdhunden, die nach alles geschnappt hätten. Ich hätte nur geschnuppert. Meine Schafe waren dann abwechselnd in der Kontaktzone, der andere ist bei mir geblieben. Aber ich musste trotzdem immer nach dem in der Kontaktzone schauen.

Auch sah ich da die Pinguine, die hinter Glas im Becken schwammen, da wollte ich nicht zu heran, die waren mir unheimlich.

Am Luchskäfig angekommen, haben sich meine Schafe die Luchse angeschaut. Ich habe nah am Zaun gesessen, hat mich doch ein Luchs angefaucht, da habe ich einen Schrecken bekommen und bin auf Abstand gegangen. Der dachte wohl, ich wollte in seinen Käfig, da wollte ich bestimmt nicht rein.
Baxter und der Wolf
Regelmäßig waren wir auch bei den Wölfen. Das war immer ein sehr weiter Weg. Meine Schafe haben dann nach denen Ausschau gehalten. Mir war dann immer langweilig, weil eben nichts los war. Ich habe mich dann halt an den Zaun gelegt. Dabei bemerkte ich einmal fast gar nicht, dass dabei ein Wolf bis an den Zaun kam und bei mir hinter meinem Rücken stand.

Auch kam ab und zu die Nichte von meinen Schafen mit in den Tierpark. Jetzt hatte ich erweitertes Aufgaben­gebiet. Da war nun ein drittes Schaf! Die musste ich zusammenhalten. Das war gar nicht so einfach, wenn wir unterwegs waren, blieb auf einmal das dritte Schaf stehen um Bilder zu machen. Ich musste die anderen zwei aus­bremsen, damit das dritte auf­schließen konnte. Erst jetzt ging es weiter. Ja, meine Schafe müssen zu­sam­men­blei­ben, das ist mei­ne Auf­gabe.

Einmal kam ich zu nah an das Gehege der Ziegen, was ich nicht so empfand, da stieß eine freche Ziege mit ihrem Gehörn voll gegen den Zaun. Ich habe mich erschrocken und sie sofort angebellt.
Baxter liegt brav unter dem Tisch im Restaurant
Auch habe ich mich danach, wenn meine Schafe im Restaurant gegessen haben, meistens schön artig unter den Tisch gelegt.
Jetzt geht’s ins Bett, Baxter wartet bereits vor der Tür
Wenn mei­ne Scha­fe abends ge­sagt ha­ben, es geht ins Bett, bin ich gleich auf­ge­stan­den und habe mich vor die Bade­zim­mer­tür ge­stellt. Denn ich wuss­te, dass es dann ei­nen Den­ta­stix gab. Der schmeckt sehr lec­ker, da­mit wer­den bei mir die Zäh­ne ge­putzt. Wenn ich dann wartend auf den Dentastix im Körbchen saß und vor lauter Vor­freude gesabbert habe, mussten sich meine Schafe beeilen, sonst wäre ich im Körb­chen oder das Körb­chen mit mir weggeschwommen. Soviel habe ich manchmal gesabbert. Nach dem Dentastix habe ich dann meine Pfoten geleckt, danach noch einmal eine kleine Wäsche und dann war Nachtruhe angesagt. Beim Pfotenlecken musste ich manchmal ausgebremst werden, ich wollte gar nicht aufhören.
Interessante Gerüche für Nana und Baxter
Beim Gassi gehen, wohin wir viele Male mit dem Auto gefahren sind, war es immer wieder interessant, gab es hier doch viele Gerüche zu erforschen. Und da wir nicht dauernd an dieselbe Stelle gefahren sind (Nana hat die Eintönigkeit nicht gemocht und auch angezeigt), hat mir das auch Spaß gemacht. Nur die Radfahrer und den Inlineskatern traute ich nicht über den Weg. Die sind mir unheimlich, da machte ich schon mal einen großen Bogen drum. Durch mein Ausweichen haben dann meine Schafe auch gemerkt, dass diese kommen. Die sind teilweise so leise gewesen und manche haben sich auch nicht bemerkbar gemacht, dass sich meine Schafe erschrocken haben, wenn die dicht an uns vorbeigefahren sind.

Das Autofahren habe ich geliebt, kaum war die Heckklappe offen, bin ich schon reingesprungen, auch wenn noch der Einkauf drin war. Denn ich konnte perfekt und elegant ins Auto springen. Meine Schafe haben mir beigebracht, dass ich erst ins Auto rein darf, wenn der Ladekantenschutz ausgeklappt war. Doch wenn es dann los ging, habe ich erstmal aufmerksam die Gegend beobachtet und wenn ich dann andere Hunde und Katzen vom Auto aus gesehen habe, habe ich das durch Bellen kommentiert. Auch konnte ich nicht leiden, wenn einer zu dicht auffährt. Das ist vor allem bei Zweiradfahrern so.
Ich bin zum Spielen bereit
Morgens vor dem Aufstehen bin ich immer ans Bett gekommen, habe nach meinen Schafen geschaut und ein bisschen mit ihnen geschmust. Auch war manchmal Zwangsschmusen im Bett angesagt, da musste ich stillhalten, um lieb gehabt zu werden, doch lange habe ich das nicht durchgehalten. Dann habe ich schnell die Flucht ergriffen. Nach dem Aufstehen, wenn meine Schafe Kaffee gekocht haben, stand ich schon voller Erwartung mit Bällchen da. Jetzt konnte das Spielen beginnen. Am liebsten knetschte ich die Bälle. Das Nächste was ich gut konnte war, Bälle unter dem Schrank zu versenken, Herrchen und Frauchen mussten sie dann wieder hervorholen. Auch selbst habe ich die Bälle hervor geholt. Ich musste mich bloß ein wenig anstrengen, meine Schafe sagten dazu, ich müsste mir mal ein bisschen Mühe geben.
Wo unter dem Schrank ist denn der Ball hingerollt?
Wenn ich spielen wollte, habe ich mich bestimmend vor meine Schafe gesetzt und damit angezeigt: Jetzt will ich aber spielen!

Immer habe ich gern 2 Bälle im Mund. Wenn ich das Zimmer ver­las­sen und mein Spiel­zeug mit­neh­men sollte, ging ich nicht ohne 2 Bälle im Mund, auch wenn es ein wenig gedauert hat, bis ich beide im Mund hatte. Auch haben meine Schafe die Bälle hinterher gebracht, denn ohne Spielzeug geht gar nicht. Neben dem Bewegen der Bälle mit Mund und Nase habe ich die Bällchen auch mit der Pfote bewegt, wie ein Fußballspieler. Falls mal ein Ball hinter Tür gelegen hat und meine Schafe wollten das Zimmer betreten und die Tür ging nicht auf, so nahm ich ihn auf Befehl weg. Das konnte natürlich auch meine Schwester Nana.
Baxter hat meistens zwei Bälle dabei
Meine näch­ste Lei­den­schaft war Tänz­chen und Mu­sik hören. Da war ich immer ganz begeistert. Doch nicht immer durfte ich mit ins Zimmer, dann legte ich meinen Kopf auf die Stufe vor die Tür in voller Erwartung. Beim Musikhören bin ich um den Tisch gelaufen und habe dabei immer zwei Bälle im Mund. Dabei werden die mit der Zeit so sabberig, dass mir einer oder beide aus dem Mund flutschen. Dann hechte ich dahinter her, ohne Rücksicht auf Verluste. Aber noch verrückter war ich wenn Musik von Scooter spielte, da geh ich schon mal "die Wände hoch". Frauchen hat beim Musikhören auch mal immer wieder in die Hände geklatscht, dann habe ich mit leichtem Kopfschütteln Nein gesagt, das sollte sie lassen. Ich wollte Musikhören, kein Klatschen.

Wenn Herrchen Filmchen im Laptop angeschaut hat, bin ich auch immer aufs Sofa und habe mitgeschaut. Doch im Fernsehen war dieses anders, sah ich da Hunde, musste ich die anbellen, denn in unserem Zuhause gibt es nur uns Zwei, keine anderen.
Baxter beim Schmadenspringen
Meine wei­te­ren Be­ga­bun­gen wa­ren, ich konn­te rück­wärts eine Trep­pen­stufe hoch laufen. Auch Türen öffnen war kein Problem, nicht nur aufdrücken, sondern angelehnte Türen auch mit der Nase aufziehen. Draußen war mein Sport Baumstammspringen und Schmadenspringen.

Aus Frust habe ich den Kong kaputt gebissen, dem Igel und dem Pirat die Nasen abgebissen und noch einige andere Sachen gedeppert. Darin war ich besonders gut.

Zuhause hatte ich noch meine Freundin Jacqueline, die hatte ich ab und zu lieb, die musste ganz schön leiden, habe ich sie doch gebissen und darum geschleudert und immer unter mir durchgeschoben. Aber für meine Schafe war es nur ein Kissen.

Was mir nicht so gefallen hat, waren Berührungen, das mochte ich nicht so gern. Wenn ich nicht darauf vorbereitet war, habe ich mich schon mal ganz schön erschrocken und bin dann weggesprungen.

Natürlich konnte ich auch "Bitte" machen, das war nichts anderes als Pfötchen geben. Für Leckerchen konnte ich Pfötchen abwechselnd geben, das haben mir meine Schafe beigebracht. Erst ein Pfötchen, dann das andere und dann wieder das andere. Das habe ich doch schnell verstanden. Auch wollte Herrchen auch mal beide Pfötchen. Das habe ich mir von Anfang nicht getraut, ich dachte, da falle ich noch vorn. Doch Herrchen hat mir gezeigt, dass ich ihm vertrauen kann. Da ging es auch mit beiden Pfötchen geben.

Wenn der Mais hoch stand, haben wir Suchspiele gemacht. Ich bin ins Maisfeld kurz rein und dann wieder raus, musste doch nach meinen Schafen schauen. Nana ist rein und dann auf Erkundungstour, das hat dann immer ein wenig gedauert, bis sie raus kam. Und wenn Frauchen sich versteckt hat, dann waren wir aber aufgeregt, bis wir sie gefunden haben.

Nach dem Gassi gehen, wenn wir aus dem Auto gesprungen sind, sagte mein Frauchen "Schüttel den Speck" und meint damit, dass ich mich schütteln soll, damit der Staub aus meinem Fell raus geht und alles wieder perfekt aussieht. Ich habe das natürlich verstanden und auch gemacht, ich will ja auch gut aussehen.

Meine liebsten Streicheleinheiten, die ich auch richtig genossen habe, nennt mein Frauchen: Popocatebetel. Wenn Frauchen mein hinteren Rücken streichelt, genieße ich das so, dass ich vor lauter Freude mit den Hinterfüßen gedemmelt habe.
Baxter mit Trichter
Ein Tag vor meinem 1. Geburtstag haben meine Schafe mich wieder mal zum Tierarzt geschleppt. Der hat mich schläfrig gemacht. Als ich dann wieder aufgewacht bin, war ich entmannt. Sie nannten das Kastration. Das mussten sie machen, weil Nana meine große Schwester war und wenn es "Babys" gäbe, dieses Inzucht gewesen wäre. Trotzdem fand ich das nicht lustig.

Wenn wir nass oder kalt waren, mussten wir uns immer auf eine warme Decke oder Kissen legen und nicht auf den kalten Fußboden. Da gab es auch mal geschimpft, wenn das nicht befolgt wurde. Wenn wir zu nass waren, wurden wir auch geföhnt. Doch föhnen mochte ich gar nicht. Nana hat das nichts ausgemacht, doch ich bin immer abgehauen. Doch Herrchen hat dann ein Verlängerungskabel geholt, da hatte ich keine Chance.
Baxter auf dem weichen Kissen mit seiner Lieblingsmaus
Nach dem ich ein Men­schen­jahr bei mei­nen Scha­fen ge­wohnt ha­be, ha­be ich zu mei­nem Plas­tik­körb­chen noch ein ei­ge­nes Plüsch­körb­chen er­hal­ten, darin habe ich mich wohlgefühlt. Das habe ich dankbar angenommen, das war so schön weich. Das habe ich genossen. Da habe ich auch schon mal auf dem Rücken geschlafen und dabei konnte ich schnarchen, dass alle andren kein Auge zu bekommen haben.

Vor dem Schlafen habe ich immer mal wieder über Tellerrand (Körbchen) geschaut. Wenn ich auf meinen weichen Kissen vorm Sofa gelegen habe, hatte ich Angst, wenn Herrchen sich auf dem Sofa umdrehte, dass er dabei auf mich fallen könnte. Da bin ich immer aufgesprungen. Zum Schlafen lag ich nicht nur auf weichen Kissen, sondern quetschte mich auch mal in die kleinste Ecke.

Wenn meine Schafe für uns Essen zubereitet und zum "Napf" gebracht haben, bin ich voller Freude vorneweg gerannt und habe Männchen gemacht, um in den Napf zu schauen. Wegen dem leckeren Essen, da habe ich auch schon mal gesabbert.
Ruhen nach dem Essen mit Blick zur Balkontür
Beim Anfang vom Essen habe ich dann vor Aufregung noch mit den Vorderpfoten gedemmelt. Nach dem Essen musste ich erstmal meinen Bart abputzen und habe ihn versucht am Sofa abzureiben. Frauchen hat ihn dann immer mit einem Tuch abgeputzt. Dann habe ich noch meine Vorderpfoten abgeleckt. Nach dem Essen wird geruht und das geht am besten auf dem Sofa mit Blick zur Balkontür hinaus.

Wenn wir eine längere Zeit Gassi gehen wollten, sollte ich immer vorher noch was trinken. Manchmal hatte ich aber keine Lust dazu. Da musste schon mal der See zum Hund kommen.
Wenn ich draußen war und es wurde mir langweilig, da habe ich gern Gras gefressen.

Herrchen hat mir mal eine Spinne gezeigt, die wollte ich mir genauer anschauen, dabei habe ich sie mit der Nase breitgedrückt.
Baxter als Wohnungsverschönerung
Wenn wir die Woh­nung ver­schö­nert ha­ben und viel­leicht im Weg la­gen, woll­ten Herr­chen oder Frau­chen über uns drü­ber steigen. Bei Nana war das auch kein Problem, aber ich traute der Sache nicht. Erst zum Schluss hatte ich dabei mehr Vertrauen gefasst, sonst war dieses fast nicht möglich. Ich hatte Bedenken, dass ich getreten werde.

Immer mal wieder, wenn ich viel zu wild war, habe ich meine Ballen an der Pfote aufgerissen.
Fast jedes Mal bekam ich einen Verband, doch einmal habe ich den Verband gefressen, der an Pfote angebracht war, weil mal wieder mein Ballen aufgerissen war. Da war die Aufregung bei meinen Schafen doch groß. Die haben alles abgesucht, wo der Verband hin ist. Doch schon am nächsten Tag kam dieser wieder auf natürlichen Weg heraus.

Am Anfang fand ich es beim Tierarzt ganz in Ordnung. Doch später, als sie mir beim Blut abnehmen wehgetan haben, ab da hatte ich keinen Bock mehr dahin. Dann habe ich mich immer gesträubt, das hat aber alles nichts genützt, sie haben mich trotzdem immer wieder auf den Behandlungstisch gestellt. Beim Stöckchenspielen habe ich mich in den Rachen gestochen, zum Glück war es nicht so schlimm. Danach haben meine Schafe kein Stöckchen mehr gespielt. Zu gefährlich!

Immer musste ich einen Trichter anziehen, wenn ich eine Wunde hatte. Erst in den letzten Jahren habe ich kapiert, dass es keinen Trichter gibt, wenn ich nicht an die Wunde gehe.

Ich war mal wegen einer Augenentzündung in der Tierklinik, war nicht so schlimm. Bei der Allgemeinuntersuchung wurde ein Fremdkörper tief in meinem Ohr entdeckt. Da musste ich kurz tief schlafen, dann war der Fremdkörper wieder draußen.

Weil mir die langen Haare im Ohr bis tief hineingewachsen sind, musste ich meinen Kopf immer mal wieder schütteln. Nach gerade legen und eventuellen kurz schneiden der Haare, war dann alles wieder gut.
Alle Spielzeuge werden zum Geburtstag ausgepackt
Jedes Jahr zum Geburtstag oder zum Jahrestag gab es das ganze Spielzeug. Da war ich immer überfordert, welches ich nehmen sollte. Da war ich auch ganz froh, wenn nur noch wenige Spielsachen da waren, da hatte ich nicht mehr die Qual der Wahl.

Da ich mich immer wieder übergeben musste, ging es ab zur Tierärztin. Auch war ich ein wenig lustlos. Sie stellte eine Bauchspeicheldrüsenentzündung fest, ich hatte zu wenig Folsäure selbst gebildet. Danach bekam ich täglich eine Tablette Folsäure, dann ging es mir wieder gut. Zwischenzeitlich wurde diese mal abgesetzt, nach kurzer Zeit ging es mir nicht mehr so gut und ich war wieder antriebslos. Die tägliche Folsäure-Tablette hat alles wieder gut gemacht.

Wenn Herrchen und Frauchen nach Hause gekommen sind und wir draußen waren, haben wir sie direkt schon am Auto begrüßt. Ich mit einem Schwanzwedeln, Nana auch mal mit einem netten Wauwauwau.
Baxter bei der Hausarbeit
Ich habe auch mitgeholfen bei der Haus­arbeit, dann habe ich mit mei­nem Schwanz die Heiz­körper geputzt.

Wenn mir etwas nicht gepasst hat, habe ich mich mit einem Knuttern hingelegt, um auch anzuzeigen, dass es mir missfällt. Auch wenn ich mich so mal hingelegt habe, ging bei mir die Luft mit einem Geräusch des leisen Knuttern raus.
Baxter wartet geduldig darauf in die Küche zu dürfen
Wenn Herr­chen oder Frau­chen in der Kü­che wa­ren und ich woll­te auch hi­nein, durf­te aber nicht, habe ich mei­nen Kopf auf Stu­fe vor Kü­che ge­legt und ge­dul­dig ge­war­tet und ge­hofft, dass ich da ir­gend­wann wieder rein darf.

Wenn mei­ne Schafe am Wohn­zim­mer­tisch ge­ges­sen haben, habe ich den Kopf auf den Tisch gelegt und das lec­ke­re Men­schen­es­sen von ganz na­hem ge­ro­chen. Dabei habe ich schön traurig geguckt, in der Hoffnung, dass was abfällt für mich. Aber Herrchen und Frauchen hielten eisern durch. Sie sagten Menschenessen ist für Hunde nicht gesund.
Ich rieche das leckere Menschenessen
Mit Nana zusammen habe ich Wettrennen die Treppe rauf oder runter gemacht. Herrchen und Frauchen haben dann auch mal geschimpft, weil sie Angst hatten, dass uns etwas passiert. Später, als es uns beiden nicht mehr so gut ging, bin ich, natürlich auch Nana, langsam die Treppe gelaufen. Zuletzt bin ich nur noch alleine die Treppe gelaufen, Nana wurde getragen. Sie konnte keine Treppe mehr laufen.

Bei Opa und Oma zu bleiben, fand ich nicht so cool. Ich wollte immer bei Herrchen und Frauchen bleiben. Leider ging das nicht immer. Ich schaute immer wieder am Fenster, ob sie bald kämen.

Wenn wir unten bei Oma und Opa zu Besuch waren und Frauchen und Herrchen sagten, es geht hoch, stand ich sofort vor der Tür und habe dadurch mitgeteilt, dass ich einverstanden bin. Auch wenn es unten mal etwas länger gedauert hat, habe ich es angezeigt, dass ich jetzt langsam hoch will.

Manchmal ist Frauchen aus der Wohnung gegangen und Herrchen war auch nicht da. Das musste ich mit jaulen kommentieren. Meine "Schafe" lasse ich nicht allein, bzw. ohne sie geht gar nicht.

Die Nachbarn haben einen zweiten Hund bekommen. Der war immer frech und kam an den Zaun und hat einen "Affen" gemacht. Dann habe ich ihn zurechtgewiesen, aber kapiert hat er es scheinbar nicht. Ich glaube der Nachbarhund ist doof.

Doch sollte ich in meinem späteren Leben diese eine Begegnung mit einem Ehepaar haben, das mich doch eine Zeit lang nachdenklich machte. War hier doch der Mann, der schon von weitem rief, uns (Nana und mich) anzuleinen. Doch bevor Herrchen und Frauchen uns an der Leine hatten, war der auch schon da. Er hatte einen Stock dabei und schlug nach mir, ich wich schnell aus, so dass der Rüpel mit seinem Stock zum Glück ins Leere schlug. Mein Herrchen ging wutentbrannt auf den Typen zu und stellte ihn zur Rede. Dieser packte mein Herrchen und brüllte darum. Mein Herrchen sagte: Schlag mich doch und du wirst nicht mehr froh. Der Typ verschwand laut schimpfend, dass ihn schon 27 Hunde gebissen hätten. Der ist so blöd, den beisst scheinbar jeder Hund. Doch wir sind schlau und geben lieber nach, denn wir sind Border-Collies!
Baxter in der Tierarztpraxis
Nach Nanas Tod brach für mich meine Welt zusammen. Alles war nur noch doof. Herrchen und Frauchen bemühten sich mich von meiner Trauer abzulenken. Nachdem meine Schwester Nana nicht mehr da war, hatte ich so Sehnsucht nach ihr, da habe ich auch mal in ihren Körbchen geschlafen. Doch die Trauer um Nana war sehr groß, weil sie immer und überall gefehlt hat.

Da bin ich durch die Trauer 4 Wochen nach Nanas Tod sehr krank geworden. Mir ging es so schlecht, dass ich vor Schmerzen kaum noch laufen konnte. Frauchen sagte, ich hätte ganz weiße Schleimhäute. Dann sind wir alle zur Tierärztin gefahren. Mir war alles irgendwie egal, Hauptsache man hilft mir. Die Tierärztin hat gesagt, dass ich einen Tumor in der Milz hätte. An dem Abend bekam ich noch eine Infusion. Dann ging es etwas besser.
Sky, der edle Blutspender (Foto: Fam. Windus)
Am nächsten Morgen wurde ich 1 ¾ Stun­den operiert. Mir wurde die Milz und eine Niere entfernt, die eingeblutet war. Man hat erzählt, ich könnte auch so ganz gut leben. Aber große Chancen hatte ich wahrscheinlich nicht mehr, da ich einen sehr bösartigen Gefäßtumor hatte, der auch schon gestreut hat. Aber die Hoffnung hat keiner aufgegeben. Wir waren eine Woche lang täglich in der Tierarztpraxis, aber Freunde wurden wir trotzdem nicht, obwohl die Tierärztin sich mit ihrem Team super um mich gekümmert hat. Ich bekam dauernd Infusionen und sogar eine Bluttransfusion wegen Blutarmut. Das Blut habe ich von einem anderen Hund bekommen, den ich gar nicht kannte. Es war SKY, ein Schweizer Sennenhund, er hat mir ½ Liter Blut gespendet. Welch ein edler Spender, dass er und seine Familie so uneigennützig mir zur Seite standen und mir geholfen haben. Danke!

Dann ging es wieder stetig bergauf. Ich habe meine Tabletten immer brav genommen, die mir verabreicht wurden. Ich wollte doch wieder gesund werden. Manchmal war ich auch schon ganz gut drauf. Da habe ich auch schon mal die Tierarztpraxis gegen "Eindringlinge" verteidigt. Meine Schafe haben gesagt, meine Behandlung wäre nicht billig, doch ich wäre jeden Euro wert gewesen, denn ich hätte ihnen immer nur Freude gemacht.

Genau 4 Wochen nach meiner ersten Einblutung habe ich wieder eine bekommen. Mir ist mein Blut in meine Lunge gelaufen, so dass mir die Luft abgedrückt wurde.

Die hat mir das Leben gekostet. Eine Erlösung war nicht mehr nötig, während der Beruhigung bin ich für immer eingeschlafen.

Die Tierärztin hat mir noch 28 Tage Leben geschenkt. Danke an das Praxisteam, auch wenn ich es auch nicht immer so rüberbringen konnte.

Ich wurde nur 8 Jahre und 9 Monate alt, das entspricht 68 Menschenjahren. Für mich waren es 3.201 Tage. Nana hat 4.433 Tage geschafft, doch das Durchschnittsalter eines Border-Collies liegt bei etwas mehr wie 5.000 Tage, das war uns beiden nicht vergönnt. Wir wären noch gern bei Herrchen und Frauchen geblieben.

In voller Dankbarkeit für ein schönes und gemütliches Zuhause und die Fürsorge
Euer BaxterUnser Baxter, ein Kerl wie Samt und Seide

Erklärung von Herrchen:
gesabbert, sabbern = wenn viel Spucke im Mund zusammenläuft, die dann raustropft oder die Bälle glitschig (sabberig) macht
Knetschen = das dauernde auf einem Ball herumbeißen
gedemmelt = mehrmals abwechselnd mit den Vorderfüßen auftreten
Schmadenspringen = das über zusammengewendete Heuhaufen springen
Kong = für Hunde erfundenes Spielzeug, was extrem widerstandsfähig sein soll
gedeppert, zerdeppern = zerstören von Gegenständen, hier im Speziellem Hundespielzeug von Nana
Knuttern = mit etwas unzufrieden sein, nörgeln